Klimawandel und Böden

Erosion

Unter Bodenerosion versteht man den Abtrag von Bodenmaterial durch Wasser oder Wind. Durch die Zunahme von Extremereignissen wie Starkregen und Trockenheit nimmt das Risiko für Bodenerosion zu. Aufgrund vieler und kleinräumig variierender Einflussfaktoren (Niederschlag, Wind, Topografie, Bodenstruktur und Bewirtschaftung) ist das Risiko sehr standortabhängig. Darüber hinaus kann durch Änderungen in der Landnutzung, bedingt durch veränderte klimatische Bedingungen, das Erosionsrisiko zunehmen. Bodenerosion kann erhebliche Schäden verursachen, die zunächst die Ackerfläche selbst betreffen, weil der besonders fruchtbare Oberboden und damit die Produktivität verloren gehen. Hinzu kommen Schäden am Pflanzenbestand und auf den Flächen, wo das erodierte Bodenmaterial wieder abgelagert wird.

    Erosion durch Wasser

    LGB/RLP

    LGB/RLP

    Ein veränderter Jahresgang der Niederschläge mit zunehmenden Starkregenereignissen erhöht das Risiko von Erosion durch Wasser zu allen Jahreszeiten. Im Winter, wenn wenig schützende Vegetation vorhanden ist, nehmen die Niederschläge in Deutschland fast überall zu und fallen noch dazu als Regen statt als Schnee. Insbesondere bei trockenheitsbedingten Lücken in der Vegetation, längeren Zeiträumen ohne Bodenbedeckung zwischen Ernte und Aussaat auf Ackerflächen und einer stärkeren Austrocknung des Bodens an der Oberfläche durch zunehmende Temperaturen können die Schäden zunehmen.

      Erosion durch Wind

      LBG/RLP

      LBG/RLP

      Während Wassererosion auf geneigten Standorten auftritt, ist die Winderosion besonders auf Tieflandstandorten mit mittleren und leichten Böden, wie sie vor allem im Norden Deutschlands vorkommen, ein Risiko für die Funktion der Böden. Darüber hinaus wächst das Ausmaß der Schäden, wenn das Material auf anderen Flächen abgelagert wird und dort Pflanzen oder Infrastruktureinrichtungen bedeckt werden. Außerdem kann es während des Transportprozesses zu Sichtbehinderungen auf Straßen kommen.

        Verlust von Permafrost

        Markus Spiske/unsplash

        Markus Spiske/unsplash

        Beim Permafrost handelt es sich um dauerhaft gefrorenen Boden, dessen oberste Schichten nur im Sommer für kurze Zeit antauen. Durch die globale Erwärmung können diese Dauerfrostböden jedoch bis in größere Tiefen und langfristig auftauen. Im Permafrost der hohen Breiten sind große Mengen von Kohlenstoff gespeichert, deren Freisetzung den Klimawandel weiter ankurbeln würde. In Bergregionen, etwa in den Alpen, beeinträchtigt der Verlust des Permafrosts die Stabilität des Bodens. Hangrutschungen und Felsstürze, die eine Gefahr für Menschen und Infrastruktur darstellen, sind die Folge.