Klimawandel und Wasserverfügbarkeit
in Wald & Flur

Grundwasser

Die Grundwassermenge hängt im Wesentlichen davon ab, wie viel, wann und in welcher Form Niederschläge fallen. Die aktuellen Klimaszenarien beschreiben eine Abnahme der Niederschläge im Osten sowie eine leichte Zunahme im Westen und Süden Deutschlands, woraus sich regional unterschiedliche Veränderungen ergeben werden. In Deutschland ist davon auszugehen, dass eine Verschiebung der Niederschläge vom Sommer- hin zum Winterhalbjahr stattfindet, die zunehmend von Starkniederschlägen begleitet sein wird. Durch Starkniederschläge und die Abnahme der Schneefälle erhöht sich der Oberflächenabfluss und verringert sich langfristig die Gesamthöhe der Grundwasserneubildung, selbst wenn die Niederschlagsmenge gleich bleibt. Aufgrund der geringeren Grundwasserneubildung wird daher mittel- bis langfristig auch in weiten Teilen Deutschlands, vor allem aber in Niederungen, mit einem Absinken des Grundwassers zu rechnen sein. Die Auswirkungen werden sich zunächst in Feuchtgebieten, später auch in den Landökosystemen zeigen.

© Pixabay/Hans Braxmeier

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Die Verfügbarkeit von Grundwasser sowie dessen Qualität kann sich sowohl durch das Klima als auch durch die intensive Nutzung für landwirtschaftliche Bewässerung, Veränderung der Landnutzung durch den Anbau von Energiepflanzen, die potentielle Speicherung von CO2 im Untergrund und andere Einflüsse verändern. Das Einsickern großflächig verwendeter Pestizide und überhöhter Düngegaben führt bei abnehmendem Grundwasser zur Erhöhung der Salzkonzentration und einer geringeren Verdünnung von Schadstoffen. Laut Umweltministerkonferenz im Mai 2019 befinden sich gut ein Drittel aller Grundwasserkörper in Deutschland im schlechten chemischen Zustand (UMK, 2019).