Klimawandel und Landwirtschaft

Klimawandel ➔ Landwirtschaft

Steigende Temperaturen und zunehmende Extremwetterereignisse machen der Landwirtschaft zu schaffen. Durch die Temperaturzunahme verschieben sich die Vegetationszonen polwärts. Sehr warme und trockene Perioden im Frühjahr und Sommer führen zu Ernteeinbußen und auch zu Verlust von fruchtbaren Böden durch Erosion. Kurze, milde und nasse Winter begünstigen die Entwicklung von Schädlingen und Krankheiten. Insbesondere die steigenden Temperaturen werden sich auch auf die Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse auswirken.

Foto: Fotolia/rsooll

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    Schädlinge/Krankheiten

    Foto: iStock/AIFEATI

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    Der Klimawandel wirkt sich nicht nur über den direkten Einfluss von Wetterereignissen auf Pflanzen und Nutztiere aus, sondern auch indirekt, indem er die Verbreitung und die Dynamik von Schädlingspopulationen und Krankheitserregern wie Viren und Pilzen beeinflusst. Steigende Temperaturen begünstigen häufig die Entwicklung von Schädlingen. Die Interaktion dieser Arten mit spezifischen Nutzpflanzen und deren Reaktion auf den Klimawandel sind jedoch äußerst komplex und daher ein wichtiges Forschungsfeld.

    Tierwohl

    Foto: pixabay/Pezibear

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    Angesichts der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte in Richtung einer immer intensiveren und industrieller organisierten Landwirtschaft, einhergehend mit einem hohen und weiter steigenden Fleischkonsum weltweit, ist eine angepasste Nutztierhaltung mit mehr „Tierwohl“ verstärkt in der gesellschaftlichen Diskussion. Heutige Massentierhaltung mit nicht-artgerechten Haltungsformen hat zum Teil extreme Eingriffe ins „Tierwohl“ zur Folge und ist ethisch kaum vertretbar. Wie eine tierwohlorientiertere Tierhaltung aussehen kann, beschäftigt Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

    Wichtige wissenschaftliche Fragestellungen betreffen dabei verschiedene Aspekte des Tierwohls bspw. hinsichtlich der Physiologie (Krankheiten, Verletzungen, ...) oder der Verhaltensbiologie (psychosozialer Stress bei Haltung auf zu kleiner Fläche). Gesamtgesellschaftlich sind vor allem Konsummuster und Prioritätensetzungen für mehr Berücksichtigung von „Tierwohl“ mitentscheidend, denn die Nachfrage nach (billig erzeugten) tierischen Produkten ist nach wie vor hoch.
    Nicht nur gesundheitlich, auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit im Umgang mit Ressourcen (Wasser, Landfläche, Nährstoffe, ...) und mit klimaschädlichen Emissionen (Methan, Lachgas, Kohlendioxid, ...) wäre eine deutlich „fleischreduzierte“ Landwirtschaft anzustreben, die gleichzeitig mehr Platz pro Tier bei gleichbleibender Nutzfläche gestattet.

    Erträge

    Foto: iStock/GiorgioMagini

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    Hohe und verlässliche Erträge sind für die Stabilität des globalen Nahrungsangebots und der Lebensmittelpreise unerlässlich. Abgesehen von geopolitischen Einflüssen sind in diesem Kontext Schwankungen des Wetters und das Auftreten von Wetterextremen besonders wichtige Einflussfaktoren. Es wird geschätzt, dass in den wichtigsten Anbaugebieten der Erde bis zu zwei Drittel der Ertragsvariabilität durch Wetterereignisse verursacht sind. Daher stellt der Klimawandel und die damit verbundene regionale Verschiebung der Extremwetterstatistik ein besonderes zusätzliches Risiko für die Ernährungssicherheit dar. Möglichkeiten, darauf zu reagieren, werden unter dem Kapitel „Anpassungsmaßnahmen“ dargestellt.

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