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15.08.2016

Extreme Ereignisse Extreme Wetterereignisse verursachen jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe. Welche Rolle spielt dabei der Klimawandel? Wie können wir Schäden vermeiden?

Das CEDIM-Projekt “Risikokarte Deutschland”

Im CEDIM-Projekt „Risikokarte Deutschland“ wurden ausgewählte Risiken flächendeckend quantifiziert. Dazu wurden für die Naturgefahren Wintersturm, Erdbeben und Hochwasser sowie für anthropogene Gefahren geeignete Methoden entwickelt, um die Risiken auf einer gemeinsamen Datenbasis vergleichbar darstellen zu können. Disziplinübergreifend wurden in einer zusätzlichen Gruppe die betroffenen Werte ermittelt. Für das Bundesland Sachsen wurden alle Risiken flächendeckend miteinander verglichen.

Die Ergebnisse des Projektes „Risikokarte Deutschland“ sind in einem webbasierten Informationssystem, dem CEDIM Risk Explorer, zusammengetragen. Hier werden für die Naturgefahren Wintersturm, Erdbeben und Hochwasser Gefahren- und Risikokarten für unterschiedliche Ereignisstärken präsentiert. Die Risiken beziehen sich in erster Linie auf Schäden an Wohngebäuden. In einem Teilprojekt wurden auch die Auswirkungen von Extremereignissen auf Transportnetzwerke untersucht.

Die Risiken durch Winterstürme, Hochwasser und Erdbeben wurden darüber hinaus für das Bundesland Sachsen flächendeckend gegenübergestellt. Dafür wurden vorrangig Schäden an Wohngebäuden für 200-jährliche Ereignisse – das sind Ereignisse, die im langjährigen statistischen Mittel ein Mal in 200 Jahren vorkommen – miteinander verglichen und kartographisch aufbereitet.

Die wissenschaftlichen Methoden und Ergebnisse des Projektes wurden in einem Sonderband der Zeitschrift „Natural Hazards and Earth System Sciences“ publiziert. Zudem wurden die Ergebnisse aus dem Projekt „Risikokarte Deutschland“ für Lehrer und Schüler in einer Kartenserie für die Zeitschrift "Geographie und Schule" aufbereitet.

Das Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) wurde als interdisziplinäre Forschungseinrichtung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) 2003 eingerichtet. Es soll helfen, natürliche und anthropogene Risiken besser zu verstehen, früher zu erkennen und besser zu beherrschen. Derzeit wird u.a. erforscht, wie sich der Klimawandel auf das Hochwasserrisiko in Deutschland auswirkt. Das GFZ hat das Center inzwischen verlassen.

Autorin
Annegret Thieken
Prof. Dr. Annegret Thieken
Universität Potsdam
Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
Geographie und Naturrisikenforschung
thieken@uni-potsdam.de