Anpassung von Städten an den Klimawandel

Innerstädtisches Grün

Innerstädtisches Grün mildert die Erhitzung von dichtbebauten Stadtquartieren ab und fördert den Rückhalt von Regenwasser.

Zur Linderung von Hitze wirkt Stadtgrün in zweifacher Weise: Es spendet Schatten und trägt durch kühlt durch Verdunstung und Evapotranspiration der Pflanzen. Die unversiegelten Flächen entlasten außerdem die Kanalisation bei Stark- oder Dauerregen und verringern damit das Überflutungsrisiko.

Neben Parks, Gärten und Straßenbäumen können auch Gebäudebegrünungen an Fassaden und Dächern zu diesen Effekten beitragen.

Mehr gesundes Stadtgrün weist neben seiner mikroklimatischen Wirkung eine Reihe weiterer Vorteile auf, wie die Verbesserung der Luftqualität, Lärmschutz, die Unterstützung der Artenvielfalt und vor allem eine Erhöhung der Aufenthalts- und Lebensqualität.

Bild 1: Fassadenbegrünung @Unsplash/Victor Garcia Bild 2: Innerstädtischer Park @Pixabay

Bild 1: Fassadenbegrünung @Unsplash/Victor Garcia Bild 2: Innerstädtischer Park @Pixabay

Das Umsetzungspotenzial von Begrünungsmaßnahmen ist hoch. Zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten erlauben Kommunen, Privatpersonen und anderen Akteuren auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Begrünungsmaßnahmen vorzunehmen. Dabei zeigen kleine Maßnahmen, wie beispielsweise Balkonbegrünungen, ebenso eine lokale Wirkung wie großflächige Renaturierungsmaßnahmen, die sogar über die direkt betroffene Fläche hinaus wirken können.

Damit Stadtgrün kühlt, muss eine ausreichende Wasserversorgung auch während Trockenperioden gewährleistet sein. Neue Konzepte zum Umgang mit Regenwasser helfen, die Wasserversorgung zu verbessern und dabei gleichzeitig auch vor Schäden durch Stark- und Dauerregen zu schützen (Schwammstadtprinzip).

Trotz seiner vielfältigen Vorzüge ist Stadtgrün großem Druck durch eine weitere Entwicklung und Verdichtung vieler Städte ausgesetzt. Die Städtebauförderung spiegelt mit einem erhöhten Fokus auf Begrünung wider. Der Stadtplanung kommt eine zentrale Aufgabe zum langfristigen Erhalt und möglicherweise Ausbau von Stadtgrün zur nachhaltigen Anpassungen der Städte an den Klimawandel zu (siehe auch Unterthema 6).

Urbane Grün- und Freiflächen

Parkfläche @Pixabay/fietzfotos

Parkfläche @Pixabay/fietzfotos

Urbane Grünflächen findet man in vielen Formen, wie Parks, privaten Gärten, Friedhöfen, Sportanlagen, oder entlang von Straßen. Bei Hitze kühlen die Evapotranspiration der Bäumen und die Verdunstung aus dem Boden. Die kühlere Luft kann teilweise sogar in die Umgebung hineinwirken. Mangelnde Vitalität und Trockenheit können die kühlende Wirkung stark reduzieren. Bei Niederschlägen nehmen diese unversiegelten Flächen wie ein Schwamm Regenwasser auf. Sie reduzieren den Abfluss durch die Kanalisation und auf den Straßen.

Gebäudebegrünung

Dachbegrünung @Unsplash/chuttersnap

Dachbegrünung @Unsplash/chuttersnap

Gebäudebegrünung an Fassaden und auf Dächern reduzieren die direkte Einstrahlung und damit die rasche Aufheizung durch die Beschattung des Gebäudes. Zusätzlich hat die Evapotranspiration der Pflanzen einen abkühlenden Effekt. Gebäudebegrünungen an Fassaden und auf Dächern sind in technisch unterschiedlich aufwendigen Formen möglich. Auch einfache Konstruktionen können bereits eine positive Wirkung zeigen. Je großflächige die Begrünungen sind, umso wirksamer.