Klimawandel und Wasserverfügbarkeit
in Wald & Flur
Moore
Nur etwa 3% der Erde sind mit Mooren bedeckt. In deren Torfkörpern werden allerdings 30% des terrestrischen Kohlenstoffs gespeichert, so lange sie als moortypische Biozönosen erhalten bleiben. Werden sie entwässert und genutzt oder fehlt z.B. den Regenwasser abhängigen Hochmooren der Niederschlag, kommt es zur Durchlüftung des Torfkörpers. Dadurch entweicht das über Jahrtausende gespeicherte, klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) und in den nährstoffreichen Niedermooren zusätzlich auch Distickstoffmonoxid (Lachgas), das mit seiner 298 Mal klimaschädlicheren Wirkung den Klimawandel weiter verstärkt.
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Länger werdende Vegetationsperioden und höhere Temperaturen verändern die Artenzusammensetzung der Wälder in den Randbereichen der sonst baumfreien Moore und belasten den Wasserhaushalt zusätzlich. Sinkt der Wasserstand in Hochmooren, schadet das den charakteristischen torfbildenden Moorpflanzen und sie werden durch andere Arten verdrängt. Der Verlust von Mooren bedeutet nicht nur den Verlust artenreicher Ökotope, sondern auch den Verlust extrem effektiver Wasser-, CO2- und Lachgasspeicher, die für Mensch und Klima eine wichtige Rolle spielen.
- Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2008) Zur Bedeutung von Mooren in der Klimadebatte
- Bayrische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF, 2008) Moore und Klimawandel
- Kloeve et al. (2014) Climate change impacts on groundwater and dependent ecosystems. Journal of Hydrology 518 (2014) 250–266.
- Köbbing, J., Groth, M. und Von Oheimb, G. (2012) Klimaschutz durch Moorrenaturierung: Ansätze zur ökonomischen Bewertung