Klimawandel und Kulturerbe
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Das Kulturerbe spiegelt die Werte, Überzeugungen, Wissen und Traditionen des Menschen wider1 und ist daher von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Mit dem Fortschreiten des Klimawandels, sowohl durch das häufigere Auftreten von Extremereignissen als auch durch langfristige klimatische Veränderungen, entstehen neue Herausforderungen für den Erhalt von Kulturerbe. Kulturgüter wie Sammlungen, historische Gebäude und Monumente sowie historische Gärten und Parkanlagen leiden unter den veränderten klimatischen Bedingungen. Insbesondere anhaltende Hitzewellen, extreme Trockenheit, orkanartige Stürme, sintflutartige Regenfälle, eine Zunahme der Höchsttemperaturen und der Meeresspiegelanstieg2 führen zu verstärkten und beschleunigten Schädigungen.
Das Themenportal „Klimawandel und Kulturerbe“ stellt eine Sammlung von Links und Literaturverweisen zur Verfügung, die sich auf die Bereiche Vulnerabilität (Schadensempfindlichkeit) von Kulturerbe, Präventionsmöglichkeiten, Notfallmanagement, Beitrag des Kulturerbes zum Klimaschutz, Aus- und Weiterbildung sowie Bewusstseinsbildung beziehen.
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1 Rahmenübereinkommen des Europarates über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft, Art. 2, Fassung vom 09.01.2023, https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20009099
2 Hauptaussagen des Beitrages der Arbeitsgruppe I: Naturwissenschaftliche Grundlagen des 6. IPCC-Sachstandsberichtes (AR6),
https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_AR6-WGI.pdf
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Vulnerabilität
Änderungen in den klimatischen Verhältnissen haben Auswirkungen auf Kulturgüter, die zu Schäden oder sogar Zerstörung führen können. Um diese zu minimieren oder sogar zu verhindern, wird in der Kulturerbeforschung untersucht, welche klimawandelbedingten Schadensbilder typischerweise in historischen Gärten und Parkanlagen und bei unterschiedlichen Materialien an Gebäuden oder Sammlungsobjekten entstehen.
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Prävention
Präventionsmaßnahmen dienen der Vermeidung oder Reduzierung von Schäden, einerseits im Sinne des langfristigen Erhalts von Kulturerbe, andererseits zur Sicherung der Begehbarkeit für Besucherinnen und Besucher. Wichtig sind hier regelmäßige Kontrollen zur Früherkennung von potentiellen Risiken, regelmäßige Wartungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen sowie eine Notfallplanung, die auch externe Partner einbezieht.
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Notfallmanagement
Notfallmanagement beginnt bei der Nutzung von Frühwarnsystemen, die über aufkommende Gefahren informieren. Bei der Bewältigung von akuten Schadenslagen profitiert das Notfallmanagement ganz erheblich von einem detailliert ausgearbeiteten Notfallplan. Dieser sollte Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Prozesse für verschiedene Szenarien übersichtlich darstellen – sowohl intern als auch in Zusammenarbeit mit externen Partnern.
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Klimaschutz
Klimaschutz umfasst alle Maßnahmen, die den Klimawandel verlangsamen bzw. ihm aktiv entgegenwirken. Auch Kultur(erbe)einrichtungen müssen ihren ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren, sei es im Gebäudebetrieb, der Mobilität, in Ausstellungen oder im Außenbereich durch CO2-Bindung, Biodiversität oder Freilandlabore für Klimawandelanpassung. Dabei sind nicht nur technische Anpassungen von Bedeutung, sondern auch die Einbindung und Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Maßnahmen umsetzen.
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Aus- und Weiterbildung
Um das Thema Klimawandel und dessen konkrete Auswirkungen, Risiken und Handlungsmöglichkeiten in der Praxis anzugehen, muss es auch systematisch in den Bereich Aus- und Weiterbildung integriert werden. Sensibilisierung, Motivation und Vermittlung von aktuellen Erkenntnissen bei den (zukünftigen) Fachkräften sind Voraussetzung für die erfolgreiche Bekämpfung des Klimawandels bzw. die Anpassung an neue Rahmenbedingungen.
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Bewusstseinsbildung
Die Sensibilisierung für Auswirkungen des Klimawandels auf Kulturerbe und die Bedeutung des Erhalts für die Gesellschaft ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Anpassungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden können. Dazu müssen verschiedene Zielgruppen angesprochen und informiert werden, um gesellschaftliche, fachliche und finanzielle Unterstützung zu erhalten.
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Informationen zum Themenportal
Bei den aufgeführten Links und Literaturverweisen handelt es sich um eine beispielhafte Auswahl, die als Hilfestellung zur Orientierung in der Thematik dienen soll. Die Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vorschläge für weitere Links oder Textergänzungen zum Thema werden gern entgegengenommen.
Zusammenstellung und Kontakt:
Uta Pollmer
Fraunhofer IMW
uta.pollmer[at]imw.fraunhofer.de